Stv. Leitung: OR
                                          Silvia Herkt, MA, BA & Sen. Sc. Mag. Stefanie Kitzberger
Das Institut Kunstsammlung und Archiv versteht
                                          sich als materielles Gedächtnis der Angewandten und Instrument zur Weiterentwicklung der Universität. Es verbindet Bestandspflege,
                                          Dokumentation, Ausstellungsproduktion, Forschung und Lehre.
Im Jahr 1980 auf Initiative des Künstlers und damaligen Rektors
                                          Oswald Oberhuber als Schulsammlung zur Förderung der künstlerischen Praxis von Studierenden gegründet, richtet sich das Institut
                                          heute gleichermaßen an die Öffentlichkeit wie an inneruniversitäre Strukturen. Die Sammlungs- und Archivbestände werden regelmäßig
                                          international als Leihgaben präsentiert. Sie dokumentieren die Institutionsgeschichte des Hauses seit der Gründung der ehemaligen
                                          Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie im Jahr 1867, die vielfältigen künstlerischen
                                          Entwicklungen der Wiener Moderne sowie die transnationalen Karrieren und Netzwerke der mit der Angewandten verbundenen Protagonist*innen.
                                          Als Exponate und Forschungsobjekte nehmen die Bestände einen wichtigen Stellenwert im Dialog der Universität mit der Öffentlichkeit
                                          ein. Das Institut vermittelt sie über eine Vielfalt an Formaten, die von fachlicher Beratung, der Konzeption und Gestaltung
                                          von Ausstellungen, Lehrveranstaltungen, Tagungen, Gesprächsreihen, Publikationen, Editionen bis hin zu Kooperationen mit Künstler*innen,
                                          anderen Instituten und Abteilungen der Angewandten sowie internationalen Partner*innen reichen.
Eine Kunstuniversität
                                          trägt im Herzen ihrer Initiativen die kontinuierliche Neuverhandlung des Kunstbegriffs. Unsere Arbeit verstehen wir als aktualisierende,
                                          rekontextualisierende und experimentelle Praxis, die neue, kritische Perspektiven ermöglicht und verdrängte Positionen sichtbar
                                          macht. In allen Projekten verfolgen wir den Anspruch, zur Verortung der Angewandten im internationalen Kunstfeld und im gesellschaftspolitischen
                                          Diskurs mit beizutragen. Neben dem Erwerb von künstlerischen Arbeiten und Primärquellen unterstützen und entwickeln wir Neuproduktionen,
                                          die sich mit den Schwerpunkten des Instituts auseinandersetzen. Dazu zählen unter anderem die Historiografie der Wiener Moderne
                                          und die Aufarbeitung der Universitätsgeschichte, insbesondere mit intersektional verstandener Frauen- und Geschlechtergeschichte,
                                          das Spannungsfeld von historischer und gegenwärtiger angewandter und bildender Kunst, Ausstellungsgestaltung als künstlerische
                                          Form, die strukturellen Bedingungen marginalisierter Gestalter*innen, das Verhältnis von Werk und Dokument sowie vermeintlich
                                          parergonale Produktions- und kollaborative Arbeitsformen.
Schwerpunkte
Die Sammlungsbestände
                                          umfassen zahlreiche Objekte aus allen Bereichen der angewandten und bildenden Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, insbesondere
                                          der Wiener Moderne. Dazu gehören Grafiken, Plakate, Möbel, Textilien, Fotografien, Keramiken, Gemälde, Objekte und Architekturmodelle
                                          von Fred Adlmüller, Friedrich Berzeviczy-Pallavicini, Friedl Dicker-Brandeis, Josef Hoffmann, Gertrud Höchsmann, Oskar Kokoschka,
                                          Anton Kolig, Adele List, Bertold Löffler, Elly Niebuhr, Otto Niedermoser, Oswald Oberhuber, Victor J. Papanek, Franz Schuster,
                                          Margarete Schütte-Lihotzky, Peter Weibel, Emmy Zweybrück, der Wiener Werkstätte und des Wiener Kinetismus, sowie barocke und
                                          hausindustrielle Textilien aus den historischen Lehrmittelsammlungen Carl Kargers und Rosalia Rothansls sowie aus der Privatsammlung
                                          von Mileva Stoisavjlevic-Roller u.a.