Abteilungsleitung:
                                          Univ.-Prof. Jakob Schillinger, PhD 
 Die Kernaufgabe der Kunsttheorie besteht in der
                                          Analyse der Strukturen und Gesetzmäßigkeiten sowie der gesellschaftlichen, ökonomischen, medialen, technologischen und ökologischen
                                          Bedingungen und Funktionen von Kunst und ihren Diskursen. Auf dem Spiel steht dabei eine kritische Analyse der Gegenwart,
                                          die die Kontingenz ihrer Ordnung und die Möglichkeiten ihrer Transformation herausarbeitet. Als gegenüber der philosophischen
                                          Ästhetik eigenständige Disziplin geht die Kunsttheorie von Kunst als einem von anderen ästhetischen und insbesondere von populärkulturellen
                                          Formen unterschiedenen Gegenstandsbereich aus. Diese Unterscheidungen begreift sie aber nicht als selbstverständliche oder
                                          gar wesenhafte; vielmehr bilden solche Unterscheidungen in ihren spezifischen, historisch variablen Artikulationen selbst
                                          einen der zentralen Gegenstände der Kunsttheorie.
Die Lehre der Kunsttheorie an der Angewandten richtet sich gleichermaßen
                                          an Studierende in wissenschaftlichen wie in künstlerischen Studiengängen. Sie soll ein systematisches, historisches und vor
                                          allem kritisches Verständnis zentraler Kategorien der Kunst und wirkmächtiger Theorietraditionen nahebringen. Ziel ist dabei
                                          nicht die Vermittlung eines Kanons, sondern die Auseinandersetzung mit und die gemeinsame kritische Arbeit an Begriffen und
                                          Theoriemodellen. Die Kunsttheorie soll so Ansätze bieten, gegenwärtige kulturelle Entwicklungen – und die Situierung der eigenen
                                          künstlerischen, wissenschaftlichen oder kunstkritischen Praxis darin – zu erfassen und zu reflektieren.
Jakob Schillinger