Karl Wutt zählt zu den subtilsten Kennern Afghanistans,
weil er - als Architekt, Ethnologe und reisender Forscher - in den letzten Jahrzehnten immer wieder Monate in entlegenen Regionen
des Landes verbrachte und das in engstem Kontakt mit der lokalen Bevölkerung. Seine poetischen Fotos und Schilderungen sind
Ausdruck solcher Annäherungen an fremd gebliebene, neuerdings wieder fremder gewordene, in sich sehr unterschiedliche Kulturen.
Einem durch Kriegsberichte, Islamistenterror, Kulturkampfpropaganda vergröbertem 'westlichen Blick' werden Nuancen und die
Vielfalt von Lebensweisen bewusst gemacht. Karl Wutt sucht Qualitäten - sein Buch beweist, wie sehr es dabei auf Aufmerksamkeit
ankommt: Einzelheiten verweisen auf Verborgenes, Zeichen auf Erzählungen, Gestaltung auf Universelles. Die dokumentierte Sichtweise
"von innen und außen" spielt auf uferlose Grenzerfahrungen an, auf ein ständiges Hin und Her von Transferbeziehungen, auf
Verstehen und Erahnen, auf das Überschreiten von Schwellen, auf unzugänglich
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